Auswahlverfahren: "Die Tests müssen besser werden" - ZEIT.de, 20.02.2016

Interview mit einem Bildungsforscher.

ZEIT Studienführer: Wie viele Hochschulen wählen ihre Studenten mit eigenen Tests aus?

Tino Bargel: Das ist nicht bekannt. Es ist sehr schwer, sich da einen Überblick zu verschaffen, weil die Professoren jedes Fachs an jeder Uni jedes Jahr neu entscheiden können, ob und wie sie testen. Manche verlangen eine schriftliche Begründung für den Studienwunsch, manche führen Auswahlgespräche oder organisieren einen fachbezogenen Wissenstest. Für die meisten Studiengänge reicht aber das Abiturzeugnis.

ZEIT Studienführer: Auswahlverfahren sind also nicht die Regel.

Bargel: Nein. In einer Umfrage, die wir alle drei Jahre für das Bildungsministerium durchführen, haben zuletzt 18 Prozent der fast 5.000 befragten Bachelorstudenten angegeben, dass sie vor Studienbeginn an einem Auswahltest oder Eignungsverfahren teilgenommen haben. Also macht grob jeder fünfte Student so einen Test.

ZEIT Studienführer: Gibt es Fächer, in denen Tests verbreiteter sind?

Bargel: Besonders häufig sind Auswahlverfahren in der Medizin: Dort testen fast zwei Drittel der Universitäten ihre Bewerber. Dann kommen die Kultur- und Sprachwissenschaften. Da sind es immer noch knapp die Hälfte. Darauf folgen die Ingenieur- und Naturwissenschaften. An Fachhochschulen sind Auswahlverfahren übrigens generell seltener als an Universitäten.

ZEIT Studienführer: Was halten die Studenten von solchen Tests?

22. Feb. 2016
22. Feb. 2016